Was tun, wenn Starkregen oder Hochwasser droht?
Bei einem Starkregenereignis fallen teilweise mehr als 100 Liter pro qm in einem Zeitraum von ein bis zwei Stunden. Das entspricht etwa einem Siebtel dessen, was in Baden-Württemberg normalerweise innerhalb eines ganzen Jahres fällt. Bei derart heftigen Niederschlägen ist es wichtig, dass Sie bereits im Vorfeld einen persönlichen Notfallplan erstellen.
Bitte beachten Sie folgende Punkte:
Maßnahmen für Hauseigentümer & Mieter:
- Verschließen Sie leck geschlagene Tanks, um das Risiko einer Explosionsgefahr zu vermeiden.
- Halten Sie den Informationsfluss mit dem internen Krisenstab, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten aufrecht.
- Der Schutz von Menschenleben hat oberste Priorität und Vorrang vor dem Erhalt von Sachwerten!
- Schalten Sie den Strom vollständig ab.
- Befolgen Sie die Anweisungen der Rettungskräfte.
- Gehen Sie nicht in Keller oder Tiefgaragen. Bereits wenige Zentimeter Wasser können Türen blockieren und eine Flucht unmöglich machen.
- Bei einem Einsatz ist die Feuerwehr stark ausgelastet. Kontaktieren Sie diese nur in dringenden Notfällen, wenn beispielsweise gefährdete Person(en) in Sicherheit gebracht werden müssen oder Schadstoffe wie Heizöl und/oder Gasgeruch austreten. Ansonsten gilt: Wenden Sie sich an Gleichgesinnte und organisieren Sie Nachbarschaftshilfe.
- Vermeiden Sie überflutete Straßen und Flächen. Die starke Strömung kann Sie mitreißen und Ihrem Auto droht ein Motorschaden.
- Erst wenn das Wasser steht oder abfließt, dürfen Sie anfangen, geflutete Räume auszupumpen. Ein vorschnelles Abpumpen kann zu Stabilitätsverlusten und dauerhaften Schäden am Mauerwerk Ihres Hauses führen.
Maßnahmen für Unternehmer:
- Verschließen Sie leck geschlagene Tanks, um das Risiko einer Explosionsgefahr zu vermeiden.
- Halten Sie den Informationsfluss mit dem internen Krisenstab, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten aufrecht.
Mehr Informationen finden Sie auf www.hochwasser-bw.de, in der Rubrik "Aktiv werden“ unter dem Link „Vor dem Hochwasser".
Was tun bei Starkregen oder Hochwasser?
Starkregen und Sturzfluten sind kaum vorherzusehen und können jeden treffen. Treffen Sie Vorkehrungen, um ihr Eigentum zu schützen und die kommunale Entwässerung zu unterstützen. Schon mit kleinen Maßnahmen können Sie Schäden an Ihren Gebäuden vermeiden.
Maßnahmen für Hauseigentümer & Mieter:
- Informieren Sie sich über die Gefahrensituation Ihres Hauses anhand der Hochwassergefahrenkarte. Diese zeigt, welche Bereiche betroffen sind, wenn das Gewässer über die Ufer tritt und ist über den Umwelt-Daten und -Karten Onlinedienst UDO einsehbar: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/
- Sichern Sie sich finanziell ab durch eine Elementarversicherung. Schäden durch Starkregen und Sturzfluten sind nicht automatisch in Ihrer Hausrat- oder Haftpflichtversicherung inbegriffen. Achten Sie darauf, ob witterungsbedingte (Regen) Schäden und Schäden durch ausufernde Gewässer (Hochwasser) mitversichert sind.
- Dokumentieren Sie vorab Ihr intaktes Eigentum für die Schadensanzeige nach dem Starkregenereignis.
- Begrenzen Sie den Wasserzufluss und schaffen Sie aktiv Versickerungsmöglichkeiten. Achten Sie darauf, Flächen zu entsiegeln und zu bepflanzen, Regenwasser mittels Zisternen zu nutzen, Gartenmauern und Retentionsbecken zu bauen bzw. zu erhöhen.
- Sorgen Sie vor, um den Wassereintritt zu vermeiden! Bauen Sie Rückstauklappen bzw. Hebeanlagen ein um den Rückstau durch den Abwasserkanal ins Gebäude zu unterbinden beziehungsweise um das Abwasser in den Kanal zu befördern. Informieren Sie sich hierzu bei einem zuständigen Fachbetrieb für Sanität-Heizung-Klima-Innung. Achten Sie auf wasserunempfindliche Baustoffe und prüfen Sie horizontale und vertikale Wandabdichtungen.
- Erstellen Sie einen privaten Alarm- und Einsatzplan. Sprechen Sie sich mit Nachbarn ab, falls Sie arbeits- oder urlaubsbedingt nicht vor Ort sind.
- Schalten Sie den Strom für gefährdete Gebäudeteile ab, sichern Sie Chemikalien, Gifte, Ihre Heizungsanlage und die Öltanks.
Maßnahmen für Unternehmer:
- Informieren Sie sich über die Risiken anhand der Hochwassergefahrenkarte. Diese zeigt, welche Bereiche betroffen sind, wenn das Gewässer über die Ufer tritt und ist über den Umwelt-Daten und -Karten Onlinedienst UDO einsehbar: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/
- Prüfen Sie den Schutz Ihres Betriebsgeländes und welche Gefahren für Ihren Betrieb drohen (z.B. Energieversorgung).
- Richten Sie technische Schutzvorrichtungen ein, um Ihr Gebäude sowie Maschinen und Betriebsmittel zu sichern.
- Prüfen Sie, welche Gefahren von Ihrem Betrieb ausgehen könnten (z.B. Lagerung von Chemikalien) und sprechen Sie sich evtl. mit Feuerwehr oder Dritten ab.
- Klären Sie vorab etwaige Haftungsfragen und prüfen Sie Ihre Versicherungsverträge sowie finanziellen Rücklagen für den Schaden durch Hochwasser und Starkregen und etwaigen Betriebsausfall.
- Erstellen Sie einen betriebsbezogenen Notfall- und Krisenmanagementplan und führen Sie regelmäßige Notfallübungen durch. Bestimmen Sie vorab die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten im Betrieb (z.B. Dokumentation des Schadens, rechtzeitiges Wegfahren des KfZ-Fuhrparks, Klärung der Entscheidungswege).
Mehr Informationen finden Sie auf www.hochwasser-bw.de, in der Rubrik "Aktiv werden“ unter dem Link „Während des Hochwassers“.
Was tun nach einem Starkregen oder Hochwasser?
Nach dem Rückgang des Wassers muss so schnell wie möglich der Normalzustand wiederhergestellt werden. Eine zielgerichtete Nachsorge kann das Ausmaß der Schäden begrenzen und Folgeschäden verhindern.
Hierbei sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Entsorgen Sie verunreinigte Gegenstände, Bauteile und offene Lebensmittel. Sandsäcke sind als Sondermüll zu entsorgen. Kontaktieren Sie hierfür Ihre Kommune.
- Prüfen Sie elektrische Geräte, Heizungen, Tankanlagen und Kamine, bevor Sie sie wieder in Betrieb nehmen.
- Dokumentieren Sie alle Schäden durch Fotos oder per Video und melden Sie diese umgehend Ihrer Versicherung.
- Markieren Sie erreichte Wasserstände im und am Gebäude durch Striche oder Kennzeichnungen.
- Beginnen Sie mit dem Auspumpen des Kellers erst, wenn das Wasser komplett abgelaufen ist. Ein vorschnelles Abpumpen kann zu Stabilitätsverlusten und dauerhaften Schäden am Mauerwerk führen.
- Trocken Sie betroffene Bereiche so schnell wie möglich. Unter Umständen sollten Kellerfenster und Türen ausgehängt werden. Falls eine Durchlüftung nicht ausreicht, besorgen Sie spezielle Trocknungsgeräte. Diese können Sie im Fachhandel oder im Baumarkt kaufen oder ausleihen. Sogenannte Gas-Bautrockner können zielgerichtet auf nasse Wände angesetzt werden und sind zudem preiswert und effektiv. Sie können die Trocknung auch von einer Fachfirma durchführen lassen.
- Haben Sie Geduld! Eine vollständige Trocknung der Räumlichkeiten kann Monate oder auch ein ganzes Jahr dauern.
Mehr Informationen finden Sie auf www.hochwasser-bw.de, in der Rubrik "Aktiv werden“ unter dem Link „Nach dem Hochwasser“.
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